Forschungsstelle für
empirische Sozialökonomik e.V.

(Office for Empirical Research on Social Economics)

Steuerkultur und Steuermoral in Deutschland 2014

Im Auftrag des Bundes der Steuerzahler, Nordrhein-Westfalen e.V. hat die Forschungsstelle 2014 eine neue steuerpsychologische Studie in Deutschland durchgeführt. Im Rahmen einer repräsentativen Erhebung wurden 1.008 Personen in Telefoninterviews zu ihrer Steuerkultur − gefühlte Steuerbelastung, Akzeptanz des Steuersystems, Aufwand für die Steuererklärung etc. − und ihrer Steuermoral befragt. Außerdem wurden Einstellungen zu aktuellen steuerpolitischen Fragestellungen wie beispielsweise der Selbstanzeige, der kalten Progression und der Verwendung steuerlicher Mehreinnahmen erhoben.

Ein zentraler Befund ist die deutliche Verbesserung der Steuermoral, verglichen mit den Werten aus früheren Studien der Forschungsstelle. So ist der Anteil der Deutschen, die Steuerhinterziehung als generell unmoralisch bewerten, seit 1997 von 55 auf 82 Prozent gestiegen; vor allem der Anstieg seit der letzten Studie von 2008 fällt besonders stark aus.

Steuermoral im Zeitvergleich

Steuermoral im Zeitvergleich

Grundsätzlich weisen die Deutschen eine hohe Bereitschaft zum Zahlen von Steuern auf. Gut jeder Zweite (57,3%) ist davon überzeugt, dass der Staat hohe Steuereinnahmen benötigt, um seine Aufgaben erfüllen zu können; nicht einmal ein Viertel der Befragten (22,8%) lehnt diese Einstellung ab. Fast zwei Drittel (64,4%) der Bürger meinen, der Staat müsse mit den Steuern vor allem Arme und Benachteiligte unterstützen; dies halten weniger als ein Fünftel (18,6%) für unnötig.

Akzeptanz von Steuern 2014

Akzeptanz von Steuern 2014

Im Zeitvergleich hat die positive Einstellung zu den Steuern allerdings Einbußen erlitten. 2008 sprachen sich noch rund 62 Prozent für hohe Steuereinnahmen aus, und fast drei Viertel der Deutschen (74,1%) forderten vom Staat, mit den Steuern vor allem Arme und Benachteiligte zu unterstützen.