Forschungsstelle für
empirische Sozialökonomik e.V.
(Office for Empirical Research on Social Economics)
Neue Publikation zur Sozialen Marktwirtschaft
Wilga Föste, Wolfgang Franzen
Soziale Marktwirtschaft gestern und heute
Herausforderungen für Deutschlands Wirtschaftsordnung
Weimar bei Marburg: Metropolis-Verlag 2020, 514 Seiten
ISBN 978-3-7316-1446-3
Erscheinungsdatum: 6.11.2020,
im ►
Metropolis-Verlag
Über 70 Jahre ist es her, dass die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland Einzug hielt.
Sie wurde zum Inbegriff des Deutschen Wirtschaftswunders und zu einer Integrationsformel der
Gesellschaft, die mit der deutschen Wiedervereinigung erstmals rechtliche Verankerung fand.
Seither hat die Welt einen enormen Modernisierungsschub erfahren, und im Zeitalter von
Globalisierung, Beschleunigung und Digitalisierung ist es ruhig geworden um den deutschen
Sonderweg. Dabei lohnt sich ein Blick auf das Ordnungsleitbild der Sozialen Marktwirtschaft
heute mehr denn je: Machtkonzentration, Haftungserosion und verschärfte soziale Ungleichheit
bestimmen das Bild nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.
Die Finanzmarktkrise 2008 hat uns deutlich vor Augen geführt, wohin eine mangelnde ordnungspolitische
Gestaltung führen kann. Gelingt es nicht, der Wirtschaft einen sinnvollen institutionellen Rahmen
zu geben, drohen immer weitere Verwerfungen. Die Soziale Marktwirtschaft wurde angesichts ungeheurer
Krisen entwickelt und nennt Grundsätze einer funktionsfähigen und menschenwürdigen Ordnung der Wirtschaft,
die ihre Gültigkeit nicht verloren haben. Sie findet auch heute noch Zuspruch in der Bevölkerung, wie die
Ergebnisse unserer empirischen Studie zeigen. Gleichzeitig stoßen konkrete Missstände auf große Kritik,
die offensichtlich mit einem nachlassenden Vertrauen sowohl in unsere Wirtschaftsordnung als auch in
unsere Demokratie einhergeht. Es gilt, das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer ordnungspolitischen
Erneuerung zu schärfen, bei der die Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft Eingang finden in jenes
Ordnungsleitbild, das den zentralen Grundwerten der pluralistisch-offenen Gesellschaft verpflichtet ist.
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